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Ein einmaliges Kulturerlebnis: Regimental Dinner in England, Juli 2023

Juli 24, 2023
(english version at the bottom)

(Dieser Bericht auch auf YINSIDE - Bw-Login notwendig)

“Ladies and gentlemen, to the King” schallt es durch den Saal. „To the King” antworten rund siebzig Frauen und Männer in feinster Bekleidung in der Prince William of Gloucester Kaserne in Grantham, England, darunter zwei Offiziere und zwei Feldwebel des Unterstützungsbataillons Einsatz 1 aus Oldenburg. Der Anlass: die sich entwickelnde Partnerschaft zwischen den beiden Reservebataillonen der leichten Infanterie – 3 Battalion The Royal Anglian Regiment und Unterstützungsbataillon Einsatz 1 – und eine Einladung von 3 Royal Anglian für ein Wochenende taktische Weiterbildung mit Regimental Dinner als Höhepunkt.

Taktische Weiterbildung

„Combat estimate“ nennen die Briten ihren Entscheidungsfindungsprozess, der sich in „7 Questions“ gliedert. Die Parallelen sind offensichtlich, wenn auch manchmal versteckt. „Ich denke wir haben 80% Übereinstimmung und können fast aus dem Stand zusammenarbeiten“, sagt Leutnant B. und so zeigt es sich auch im Gelände. Nach einem halben Tag theoretischer Ausbildung und Wiederholung des „Combat estimate“ geht es hinaus ins Gelände. Ein britischer Sergeant weist in die Lage ein. Es gilt einen Feind in Gruppenstärke in einem Haus mit einem Zug zu werfen. Es regnet, natürlich. Die Weizenfelder stehen im Saft, hohe Hecken decken die Annäherung. Der Sergeant teilt vier Gruppen ein und verteilt die deutschen Soldaten auf alle. Zusammen entwirft jede Gruppe in 90 Minuten einen Angriffsplan und präsentiert diesen dann im strömenden Regen. Ausbildung auf hohen Niveau mit einfachsten Mitteln. „Get the job done. Diesen Satz hört man häufiger bei 3 Royal Anglian. Zurecht.“, sagt Oberstleutnant G., stellvertretender Kommandeur und S3 von Einsatz 1, „Ich bin beeindruckt von der professionellen Vorgehensweise der britischen Kameraden bei ihrer Ausbildung. Da können wir uns viel mitnehmen“. Oberstabsfeldwebel R. ergänzt: „Eins wurde mir hier klar: Wir können trotz unterschiedlicher SOPs (Standard Operating Procedures) im Führungsprozess zusammenarbeiten“.


Öffentlichkeitsarbeit und Markenentwicklung

Auch in der Öffentlichkeitsarbeit gleichen sich die Herausforderungen und Ansätze. Der Vortrag des britischen Major P. stellt viele Fragen, die sich Einsatz 1 auch stellt: Wie stellen wir uns dar, welchen Markenkern wollen wir nach außen transportieren, wie nutzen wir das Internet für Rekrutierung und Außendarstellung? Die Lösungsansätze gleichen sich: professionelles Auftreten im Internet, gute Berichterstattung auf vielen Kanälen und eine eindeutige, in sich konsequente „Marke“. Fähnrich H., bei Einsatz 1 für diese Dinge mitverantwortlich, denkt, dass „wir auf dieser Ebene mit den Briten mithalten und voneinander lernen können“ und freut sich auf eine Zusammenarbeit: „Mails mit Major P. sind schon ausgetauscht“. Oberstabsfeldwebel R. ergänzt: „Wir kommen mit unsere Marke voran. Wie wichtig das heutzutage ist, wurde hier wieder einmal deutlich“.

Regimental Dinner

Höhepunkt des Wochenendes ist das Regimental Dinner. Die Traditionspflege der Briten sucht seinesgleichen. Jede Kaserne gleicht einem Museum. Gemälde überall, viele von der verstorbenen Königin, Trophäen aus mehreren Jahrhunderten, Orden, Tafelsilber im Wert von 3,5 Millionen Pfund, jedes Regiment hat seinen eigenen Gesellschatzanzug, manche mit roten Jacken, manche schwarz, blau oder grün. Die deutschen Soldaten nehmen einen Ehrenplatz links neben dem Quertisch mit Regimentskommandeur, Bataillonskommandeur, Adjutant, RSM (Regimental Sergeant Major) ein. Vor ihnen steht eine Silberschüssel, gestiftet zum Andenken eines 1941 gefallenen Soldaten des Bataillons – anfassen verboten. Sein Sitzplatzschild muss man gleich einstecken, sonst wird es geklaut und mit allerlei peinlichen Sprüchen beschrieben, die der Kommandeur dann laut vorliest. Diese und andere Traditionen und die Etikette spiegeln ein über Jahrhunderte gewachsenes Traditionsbewusstsein wider und sind manchmal schwer zu durchschauen. Deshalb gibt es für Neulinge eine Einweisung. Wir Deutschen schlagen uns wacker und vermeiden erfolgreich alle Fettnäpfchen. Am Morgen danach lobt uns der britische Kommandeur LtCol H. und spricht eine offene Einladung für das jährliche Regimental Dinner aus. „Dies ist eine Ehre für unser Bataillon und es war ein Privileg mit dabei gewesen sein zu dürfen”, antwortet Oberstleutnant G.


Nächste Schritte und Grundausbildung auf britische Art

Arbeitsfrühstück Sonntag morgens: Der britische Kommandeur spricht die offene Einladung aus und die nächsten Schritte werden geplant. Im Oktober wird Einsatz 1 eine Mannschaft auf das „Patrol Weekend“ von 3 Royal Anglian schicken. Die Jahrespläne 2024 werden ausgetauscht. „In den kommenden Wochen werde ich mit Captain J. diese Jahrespläne 2024 abgleichen und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit, die beiden Verbänden ganz viel bringt, wie man hier am Wochenende wieder gesehen hat“, sagt Fähnrich H., Verbindungsmann für die Partnerschaft.

Zum Schluss gibt es noch ein i-Tüpfelchen: Die Prince William of Gloucester Kaserne in Grantham ist auch Ausbildungszentrum für die Reserve und es findet gerade eine Grundausbildung für Reservisten statt – der Anfang eines 2-Wochen-Moduls.

Wir sehen uns die Bajonett- und Nahkampf-Ausbildung an. „Kill, kill, kill“ rufen die Rekruten während sie auf der Stelle marschieren, SA80 mit aufgeplatztem Bajonett vor der Brust. Gruppenweise werden sie aufgerufen und rennen unter lautem Schreien auf eine Puppe zu, in die sie das Bajonett rammen. Dazwischen umrunden sie den Ausbildungsplatz laufend, gleitend und kriechend, tiefste Gangart durch ein großes Sandareal. Dann Nahkampf mit allen Mitteln: Helm, Kochgeschirr, Schulterstütze. „Es ist mir scheißegal wie ihr den Feind tötet, aber tötet ihn“, schreit der Ausbilder-Sergeant (ein aktiver aus der Logistik!). Wir stehen da mit offenem Mund, halb sprachlos, halb entsetzt. „Hier haben wir 0% Übereinstimmung“, denkt sich einer – ob das gut oder schlecht ist bleibt offen.

Kaserne


English version

"Ladies and gentlemen, to the King", the toast echoes through the hall. "To the King" around seventy men and women dressed in their finest attire replay, in the Prince William of Gloucester Barracks in Grantham, England. Amongst them are two officers and two senior NCOs of Ops Support Battalion "One one" from Oldenburg. The occasion: the developing partnership between the two light infantry reserve battalions - 3 Battalion The Royal Anglian Regiment and Unterstützungsbataillon Einsatz 1 (One 1) - and an invitation from 3 Royal Anglian for a weekend of tactical training, culminating in a regimental dinner.

Tactical training

"Combat estimate" is what the British call their decision-making process, which is divided into "7 Questions". The parallels with the German model are mostly obvious and sometimes hidden. "I think we have about 80% overlap and can work together almost off the cuff," says Lieutenant B.. And later this shows in the field. After half a day of theoretical training, the joint party proceeds into the field. A British sergeant instructs everyone on the situation. The task is to defeat with a platoon, an enemy in section strength in a house. It is raining, of course, the wheat fields are in sap, high hedges cover the approach. The sergeant divides the party into four groups and distributes the German soldiers amongst all of them. Together, each group devises a plan of attack in 90 minutes and then presents it in the pouring rain. This is high-level training in a simple, but effective stting. "'Get the job done'. You hear that phrase often at 3 Royal Anglian, and rightly so," says Lieutenant Colonel G., 2IC and S3 of One 1, "and I am impressed by the professional approach of our brothers in arms to their training. We can take a lot away from that". WO1 R. agrees: "One thing became clear to me here: we can work together in the command process despite different SOPs (Standard Operating Procedures)".

Public relations and brand development

The challenges they face and solutions they develop are also very similar for both units in terms of public relations. British Major P.'s presentation asks many questions that One 1 also asks themselves: How do we present ourselves, what brand essence do we want to convey to the outside world, how do we use the internet for recruitment and external presentation? The solutions are similar: a professional appearance on the internet, good reporting on many channels and a clear, consistent "brand". Ensign H., who is jointly responsible for these things at One 1, thinks that "we can keep up with the British in this regard and learn from each other". He is looking forward to working together on this front too and "emails have already been exchanged with Major P.". WO1 R. adds: "We are making progress with our brand. How important that is nowadays has once again become clear here".

Regimental Dinner

The highlight of the weekend is the Regimental Dinner. The British world-class in their cultivation of tradition. Every barracks resembles a museum to German eyes. Paintings everywhere, many of the late Queen, trophies from several centuries, medals, silverware worth 3.5 million pounds, each regiment has its own mess dress, some with red jackets, some black, blue or green. The German soldiers take their place of honour to the left of high table replete with regimental commander, battalion commander, adjutant, RSM. In front of the Germans is a silver bowl, donated in memory of a soldier of the battalion who was killed in action in 1941 - no touching. And other traditions aboutnd: You have to pocket your seat card right away, otherwise it will be stolen and inscribed with all kinds of embarrassing text, which the CO then reads out loud. These and other traditions and etiquette reflect what the British have nurtured over the centuries, the intricacies of which are sometimes difficult to understand for outsiders. Hence the etiquette briefing for newcomers to such events. We Germans do well and successfully avoid putting our foot in our mouths. At breakfast the morning after, the British CO LtCol H. praises us and extends an open invitation for the annual regimental dinner. "This is an honour for our battalion and it was a privilege to have been part of the dinner," replies German LtCol G.

Next steps and basic training British style

Working breakfast Sunday morning: the British commander extends an open invitation and next steps are planned. In October, One 1 will send a team to 3 Royal Anglian's "Patrol Weekend". The 2024 annual plans are shared. "In the coming weeks I will be coordinating these 2024 annual plans with Captain J. and I am very much looking forward to further cooperation, which brings quite a lot to both units, as demonstrated once again this weekend," says Ensign H., liaison for the partnership.

Finally, there is the icing on the cake: The Prince William of Gloucester Barracks in Grantham is also a training centre for the Reserves and basic training for reservists is taking place right now - the beginning of a 2-week module.

We watch the bayonet and close combat training. "Kill, kill, kill" the recruits shout as they march on the spot, SA80 with bayonet in hand. They are called out in groups and, shouting loudly, run towards a dummy into which they thrust their bayonets. In between training cycles, they make their away around the training area running, crawling, negotiating a large sand pit. Then hand-to-hand combat with any means necessary: helmet, harness, shoulder brace. "I don't give a f** how you kill the enemy, but kill him," shouts the instructor-sergeant (an regular from logistics!). We stand there with our mouths open, half speechless, half horrified. "Here we have 0% overlap", one of us thinks - the question of whether this is a good or bad thing remaining unanswered...

03 Sept., 2024
Hörsten, 24. August 2024. Armdurchschuss. Ein Kamerad liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einem Schotterweg und versucht sich selbst ein Tourniquet anzulegen. (Kunst)blut tränkt seinen Arm. Seine Kameraden können nicht helfen, stehen in brütender Hitze im Gefecht, erringen nach einigen Minuten die Feuerüberlegenheit, vernichten den plötzlich aufgetretenen schwachen Feind. Jetzt laufen einige zu ihrem verletzten Kameraden – der Rest sichert – ziehen ihn aus der Gefahrenzone in den Wald und beginnen ihn zu versorgen. Schweiß tropft ihnen von der Stirn. Der Verwundete jedoch ist blass, schreit nicht mehr. Was jetzt...?
von Matthias Hammer 26 Apr., 2024
Werte Kameradinnen und Kameraden, liebe Vereinsmitglieder, anderthalb Jahre ist sind seit der Vereinsgründung im Oktober 2022 vergangen und mittlerweile haben sich Rundbriefe im 6-Monate-Rhytmus etabliert (siehe Oktober 2023 und April 2023 ). Stand heute haben wir 1.2201,11 € in der Vereinskasse und 82 Mitglieder, sprich 61% aller Beorderten. Das ist ein gutes Ergebnis. Trotzdem: Bitte helfen Sie in Ihrem Kameradenkreis mit, noch weitere Mitglieder zu gewinnen . Die Entwicklung der letzten sechs Monate ergab sich im Gros aus einer Umfrage im Oktober 2023, einer Besprechung dazu im November 2023 und der Ergebnisvorlage im April 2024 (siehe Dokument dazu) sowie der Jahreshauptversammlung im Januar 2024 (siehe Protokoll dazu). Zusammenfassend hat der Verein in den letzten sechs Monaten Folgendes getan bzw. beschlossen: 1. Gelder sollen wie folgt verwendet bzw. nicht verwendet werden: Es ist nicht Aufgabe des Vereins, Material- und Ausrüstungsmängel der Bundeswehr auszugleichen (Ausnahme: vier G36 und ein bis vier P8-Blueguns) Der Verein ist angehalten, einen Sockelbestand von mind. 500€ auf seinem Konto zurückzuhalten Ausgaben für Außendarstellung (wie bereits getätigt für Wandwappen, Aufsteller, Rahmen für Poster etc.) sind zulässig und erfüllen den Vereinszweck Vereins-/Kameradschaftsabende kann der Verein mit maximal einem Kasten Bier o.ä. pro Veranstaltung unterstützen Der Verein soll, wenn es dazu kommt, ein Familienfest des Bataillons unterstützen; federführend ist hier allerdings das Bataillon - der Verein agiert bei Bedarf unterstützend (z.B. in der Organisation eines Biwaks) Ein separater Topf für in Not geratene Kameraden ist nicht zielführend oder realistisch; vielmehr soll der Verein, wenn es zu solch einem Fall käme, mit Sachleistungen (z.B. Spendenkampagne organisieren) und je nach Lage mit anderen Unterstützungsangeboten, aber nicht mit Geldern, helfen 2. OGefr d.R. Gerd Kostrzewa wurde zum Schatzmeister gewählt. 3. Finanziell steht der Verein am heutigen Tag bei 1.220,11 €. Laufende Einnahmen (Marketenderverkäufe, Mitgliedsbeiträge, Spreadshop-Provision, Reinigungs/Reise/Verpflegungskosten-Spenden) decken die laufenden Kosten (Webseite, Ausbildungsarchiv, Bildertauschseite, Nachbestellungen Marketender) mittlerweile problemlos & nachhaltig. Die jährliche Großausgabe Magazingestaltung & -druck (2.567,87 € für das erste Magazin) trägt sich durch Werbeeinnahmen mehr als selbst. Der Verein steht also finanziell auf soliden Beinen. Der avisierte Sockelbestand von 500 € ist damit nachhaltig gewährleistet. 4. Der Verein ist weiterhin sehr aktiv in der Berichterstattung und Außendarstellung. Hauptwerkzeuge dafür sind der Blog , die Webseite und unsere Seiten in den sozialen Medien Facebook , X und Instagram . Über die Bewerbungsseite der Webseite kommen so auch immer wieder Bewerbungen rein, die das Bataillon für seinen Aufwuchs nutzt. So arbeiten Verein und Verband weiterhin gut und eng zusammen. Ein Kamerad mit professioneller Erfahrung mit sozialen Medien erstellt derzeit eine Strategie und einen Veröffentlichungsplan zur Vorlage bei Vereins- und Bataillonsführung. 5. Das Jahresmagazin wurde im März 2024 veröffentlicht. Gestaltungs/produktionskosten beliefen sich auf 2.567,87 €, Werbe- & Verkaufseinnahmen auf ca. 2.700 €, also ein leichtes Plusgeschäft für den Verein. Das nächste Magazin sollte in der Gestaltung & Produktion günstiger werden (weil Format jetzt steht) und ich werde versuchen, mit dem ersten Magazin in der Hand noch mehr Werbeträger zu akquirieren, um das Plusgeschäft zu erhöhen. 6. Die Bildertausch-Seite steht und wird genutzt. 7. Das virtuelle Geschäftszimmer steht und wird rege genutzt. Die darin enthaltenen freiwilligen Spendenformulare für Reinigungs- und Reisekosten haben sich als willkommene Einnahmequelle etabliert. 8. Das Ausbildungsarchiv steht ebenfalls und wird kontinuierlich erweitert. Die Resonanz ist weiterhin nur scheibchenweise - oder vielleicht ist der Großteil nicht willens, seine Handzettel, Übungsunterlagen etc. zu teilen. Jedenfalls ist ein Prozess etabliert und wird weitergeführt. 9. Im Marketender gibt es neu Reflektorabzeichen, Wimpel und "dienstliche" T-shirts. Insgesamt läuft der Marketender sehr gut und ist eine signifikante Einnahmequelle. Der neu etablierte Spreadshop läuft schleppend und hat bisher 73,23 € Provisionseinnahmen generiert. Dass er schleppend läuft ist nicht schlimm, denn er steht ja jetzt und verursacht keine Kosten. Sobald jemand aber etwas bestellt, wird uns eine Provision von zwischen 1 und 10 € gutgeschrieben, je nach bestelltem Produkt.
24 Apr., 2024
Einer US-Amerikanischen Tradition mit einer interessanten Geschichte folgend, hat der Kommandeur des Unterstützungbataillons Einsatz 1 Anfang 2024 eine Kommandeursmünze gestiftet. Diese wird u.a. als höchste Auszeichnung des Bataillons an verdiente Soldatinnen und Soldaten verliehen.
23 Apr., 2024
18. April 2024. „Wir verleihen heute unserem 100. Jäger seine grünen Infanterie-Litzen und das dazugehörige Barett“, sagt der stellvertretende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Ulf G. und Stolz schwingt in seiner Stimme mit. „Ausgebildet haben wir diese Jäger selbst, im Rahmen einer Modulausbildung, die wir nun schon seit fünf Jahren durchführen (wie genau das funktioniert steht hier und hier ). Und ungefähr 25 weitere Soldaten haben gerade ihre Ausbildung begonnen oder befinden sich mitten drin. Für gut ausgebildeten Nachwuchs sorgen wir also auch.“
31 März, 2024
Der Marketender ist jetzt weitgehend eingerichtet. Jeder Kauf dort unterstützt den Förderverein, mit zwischen 1 und 10 €, je nach Artikel. Im Angebot sind 1. Abzeichen, Anstecker, Anhänger, Wimpel: Direktmarketender auf Übungen, in Oldenburg und über diese Seite . Ärmelabzeichen tarn (10 €), Ärmelabzeichen farbig (10 €), Reflektorabzeichen (10 €), Anstecker (10 €), Brustanhänger (12 €), alle Wimpel (15€).
14 März, 2024
8000 Oldenburgerinnen und Oldenburger haben am 9. März 2024 rund 18 Tonnen Müll im Rahmen der Aktion "Oldenburg räumt auf" gesammelt. Mit dabei Kameraden des Unterstützungsbataillons Einsatz 1. Danke für den Einsatz in Heimatstandort und Gesellschaft! Zum Artikel in der NZW
19 Feb., 2024
Dover. Es regnet nicht. 16. Februar 2024. Vor acht Stunden sind wir – elf Mann vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 - in Oldenburg losgefahren. Unser Ziel ist Kent. Dort nehmen wir an der Übung „Steelback Breech“ unseres Partnerbataillons 3 Royal Anglian teil. Solch eine Partnerschaft zwischen zwei Reserve-Bataillonen der leichten Infanterie ist in der NATO einmalig. Entsprechend groß ist die Vorfreude der elf Soldaten. Der kleine Truppenübungsplatz „Cinque Ports“ ist nur eine halbe Stunde vom Fährhafen entfernt und wir sind früh da, kurz nach dem Vorkommando der Briten. Die Infrastruktur des Truppenübungsplatzes ist überschaubar und lässt sich mit vier Worten zusammenfassen: Wasserkannister, Dixieklos, EPA und Biwak. Die britischen Kameraden werden erst gegen Mitternacht erwartet. Wir haben also Zeit, unser Biwak noch in der Abenddämmerung einzurichten, bevor wir im nahe gelegenen Ort Densole etwas Kulturbildung betreiben und in einem typisch englischen Pub zu Abend essen. Samstag. Es nieselt. Am Samstag ist Wecken erst um 07:00, weil die Briten so spät angekommen sind. Es sind ca. 60 Mann, von drei der fünf Kompanien des britischen Bataillons, die nachts ihre Biwakplätze eingerichtet hatten und jetzt, mal mehr, mal weniger schlaftrunken durch die Gegend stapfen. Der Ausbildungstag beginnt mit der Hiobsbotschaft, dass es wegen eines bürokratischen Hindernisses kaum Waffen und keine Munition gibt. Wir nehmen es gelassen und denken uns unseren Teil zum Thema Bürokratismus in unseren Armeen. Also findet der geplante Zugangriff als Trockenübung statt – erst auf der Wiese und später im Wald. Wo steht wer, was hat wer bei welcher Situation zu tun. Für uns, die nicht so in der Materie der britischen SOPs (standard operation procedures) stehen, vielleicht auch besser so. Langsamer, schulmäßiger, übersichtlicher und lehrreich allemal. Während wir auf der Wiese stehen und Bewegungen durchspielen, nieselt es erst und regnet sich dann endgültig ein. Das volle englische Programm. Eine Ausbildung „casualty evacuation“ schließt sich an. Den Briten ist es peinlich, dass wir noch keine Waffen in der Hand hatten, also setzen sie eine Spezialausbildung nur für uns an ihren Handwaffen und anderem Gerät an, von denen sie jeweils einige dabei haben. GPMG (general purpose machine gun) – die Maschinengewehrwaffe der Briten, seit den 1960er Jahren im Gebrauch und gehasst und geliebt zugleich SA80 mit Granatwerfer – dieser UGL (underslung grenade launcher) ist, wie das Sturmgewehr SA80 auch, ein Fabrikat der Firma Heckler & Koch und baugleich mit dem AG40 L129A1 – das 7,62 mm Präzisionsgewehr der Briten mit 6x-Optik und angebautem Zweibein Matador AS (AS steht für anti structural) – vergleichbar mit der Bunkerfaust der Bundeswehr und in der Tat nahezu gleich in der Handhabung zur PzFst 3, da beide von Dynamit Nobel hergestellt werden NLAW (next-generation light anti-tank weapon) – ein modernes, lasergesteuertes, “fire & forget” Wegwerf-Panzerfaust-System von Saab, dessen Handhabung etwas anspruchsvoller ist Bodenleuchtkörper/Stolperdraht-System – mitsamt Kurzeinweisung und Handhabung Restlichtverstärker und Wärmebildgeräte – nach Einbruch der Nacht gab es von der 1 Company noch eine Vorführung und Einweisung in die britischen Restlichtverstärker und Wärmebildgeräte – aus dem Stegreif und nur für uns als kameradschaftliche Geste Die englischen Wettergötter tun ihr Ding. Um zehn Uhr, just als wir uns hinlegen, beginnen Wind und Regen es wirklich ungemütlich zu machen. Davor ist es schön zu sehen, wie gelebte Kameradschaft aussieht. Nach dem Abendessen stehen deutsche und britische Kameraden zusammen, in Unterhaltungen vertieft, je einer der unseren umringt von vielen Briten. Hier entwickelt sich etwas. Sonntag. Wind und Regen Frühs stehen viele Flächen unter Wasser. Dieses Schietwetter hält an, genau bis zu dem Moment, an dem wir uns zur Abfahrt in die Wagen setzen. Dann reißt es auf, die Sonne und blaue Stellen zeigen sich am Himmel. Danke auch. Davor gibt es noch ABC-Ausbildung und ein Abschlussantreten, bei dem wir den Briten zeigen, wie wir Kameraden befördern (wir binden den britischen Kommandeur und zwei weitere Kameraden von der Insel in die Beförderungen ein) und wie unser Schlachtruf Horrido-Joho funktioniert. Es ist wohl das erste Mal, dass dieser Ruf in den Wäldern von Cinque Ports ertönt und ein würdiger Abschluss für ein erlebnis- und lehrreiches Wochenende. „Es war ein besonderes Erlebnis, in England und dann auch noch von deren Kommandeur mit befördert zu werden. Das werde ich nie vergessen“, sagt der frisch beförderte Stabsgefreite Andreas B. Und LtCol Haggar, eben dieser Kommandeur, schließt mit „It was a pleasure to have had you with us again and we look forward to more exchange visits in the future".
26 Nov., 2023
Zum Jahresende übt das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 wieder einmal in Bergen. Der Fokus liegt auf Fahrzeug- und Sanitätsausbildungen, aber auch Sport und Kameradschaft kommen nicht zu kurz. „Gas, Gas, Gas!“ ruft der Ausbilder im Mercedes „Greenliner“ seinem Fahrschüler ins Ohr. Der Wagen wühlt sich den Hügel hinauf durch den Schlamm, auf der anderen Seite wieder herunter. Dahinter hält ein Toyota „Hirsch“ tapfer mit. Als letztes ein etwas behäbigerer 2-Tonner als Bergefahrzeug. So vergehen Stunden im Wald und auf der Heide mit Fahrausbildung. Ziel ist es so viele Soldatinnen und Soldaten auf so vielen Fahrzeugen wie möglich auszubilden. Greenliner, Hirsch, Widder und wie sie alle heißen. Ausgebildet wird auf der Straße und im Gelände, mit der freundlichen Unterstützung der Aktiven vom Kraftfahrausbildungszentrum Munster. „Wir machen das hier, um die Kameraden der Reserve zu unterstützen, denn nur gemeinsam kommen wir voran“, sagt einer der Fahrlehrer. In der Niedersachsen-Kaserne in Bergen läuft parallel die Sanitätsausbildung. Der Einsatzersthelfer Alpha und Kompetenzerhalt stehen auf dem Programm. Es gibt Unterrichte, praktische Übungen und eine Lageeinspielung. Jäger H., im zivilen Leben Ausbilder für taktische Erste Hilfe, unterstützt bei der Ausbildung und hat viele seiner eigenen Hilfs- und Ausbildungsmittel mitgebracht. „Wir müssen pragmatisch sein und einfach Dinge tun, wenn wir kriegstüchtig werden wollen, so wie der Verteidigungsminister es gesagt hat, also bringe ich natürlich mich, meine Expertise und mein Zeug mit, um zu helfen“, sagt er und verteilt nach der Lageeinspielung Bestnoten für die Verwundetenversorgung, die seine Azubis gezeigt haben. Ein paar Interessenten sind auch dabei, marschieren, laufen bei den Ausbildungen und beim Frühsport mit und schnuppern rein ins Unterstützungsbataillon. Einer holt sich beim Sport eine Blessur, lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und sagt: „Kein Problem, ist nur eine Schramme, aber es ist genial seit 25 Jahren einmal wieder in grün zu rödeln. Ich mache das, weil die Kinder jetzt groß sind und ich endlich wieder etwas für mein Land tun möchte.“ So vergehen drei Ausbildungstage schnell und der Kommandeur resümiert: „Es war ein gelungener Jahresabschluss und ich glaube alle freuen sich auf 2024.“
31 Okt., 2023
Und wieder einmal zeigt sich das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 auf internationaler Bühne, diesmal bei CISOR (Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve), der internationalen Vereinigung der Reserveunteroffiziere, die derzeit unter deutscher Präsidentschaft steht. In der Woche vom 24.- 29.10.2023 fand unter der Leitung von Unteroffizier d.R. OA Fabian S. vom Unterstützungsbataillon Einsatz 1 sowie Hauptbootsmann d.R. Mirko W., der zur NATO-Zertifizierung anstehende multinationale CISOR Leadership Course an der Unteroffiziersschule der Luftwaffe in Appen statt. Die 23 Teilnehmer kamen diesmal aus den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz, Finnland und Deutschland und mussten zum Bestehen ein aufwendiges theoretisches, sportliches und infanteristisches Programm durchlaufen. In eine Gesamtlage eingebunden gab es Unterrichte, das Überwinden der Hindernisbahn als Team unter herausfordernden Bedingungen sowie eine anspruchsvolle infanteristische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Spähtrupp. Darüber hinaus musste auch der Sporttest SGT bestanden werden. Die ausländischen Lehrgangsteilnehmer bekamen eine intensive Einweisung in die Waffen G36 und MG3 und durchliefen dazu auch Übungsszenarien im AGSHP. Unterstützt wurden die beiden CISOR Ausbilder durch aktive Soldaten der Unteroffiziersschule der Luftwaffe. Bei einem abschließenden Gala-Dinner konnten die Kameradinnen und Kameraden der teilnehmenden Nationen dann ihre Zertifikate, den CISOR Leadership Course Coin, und ein Lehrgangs-Poloshirt in Empfang nehmen.
von Matthias Hammer 26 Okt., 2023
Werte Kameradinnen und Kameraden, liebe Vereinsmitglieder, ein Jahr ist seit der Vereinsgründung im Oktober 2022 vergangen und mein letzter Aus- und Rückblick ist sechs Monate alt. Stand heute haben wir 75 Mitglieder, sprich doppelt so viele wie noch im April. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Trotzdem: Bitte helfen Sie in Ihrem Umfeld mit, noch weitere Mitglieder zu gewinnen . In meinem letzten Aus- und Rückblick vor sechs Monaten hatte ich das virtuelle Geschäftszimmer erwähnt, das jetzt wie geplant steht und den S1ern hoffentlich etwas Arbeit abnimmt und uns allen hilft den Bw-Papierkrieg/wahn immer wieder siegreich zu beenden. Finanziell stehen wir bei ca. 750 €. Eine signifikante Ausgabe war das Bataillonswappen (225 €), das jetzt stolz an der Außenmauer unseres Gebäudes in Oldenburg prangt (und dabei 5 cm breiter ist als alle anderen Wappen in der Kaserne ;). Monatliche Ausgaben belaufen sich auf ca. 25 € für die Webseite und Bankgebühren. Schulden hat der Verein keine mehr; alle Auslagen, die ich in der Gründungsphase vorgestreckt hatte sind jetzt beglichen. Summa summarum stehen wir also auf soliden, wenn auch dünnen Beinen. Eine weitere und sehr neue Dienstleistung des Vereins (neben dem virtuellen GeZi) ist eine Bildertausch-Seite . Ich wurde immer wieder auf solch eine Einrichtung angesprochen, es war nicht schwer diese zu erstellen und die Kosten sind gering (3 € im Monat, bereits in der 25 € Monatssumme oben enthalten). Ansonsten ist der Verein aktiv in der Berichterstattung und Außendarstellung. Hauptwerkzeuge dafür sind der Blog , die Webseite und unsere Seiten in den sozialen Medien Facebook , X und Instagram . Über die Bewerbungsseite der Webseite kommen so auch immer wieder Bewerbungen rein, die das Bataillon für seinen Aufwuchs nutzt. So arbeiten Verein und Verband weiterhin gut und eng zusammen. Im Herbst gehe ich das Projekt Jahresmagazin an. Was ich im Sinn habe, können Sie im Jahresmagazin des Fördervereines meines alten Verbandes sehen. Unser Magazin wird etwas umfangreicher werden, mit einem Abriss vieler im Blog vorgestellten Vorhaben, einer Vorstellung des Verbands und einige seiner Soldatinnen und Soldaten, einiger Vereinsmitglieder etc. Für die Finanzierung des Vorhabens konnten wir bereits einige Sponsoren gewinnen, die Werbung im Magazin geschaltet haben ( Rheinmetall , LzO , MBDA Sytems , Dynamit Nobel , IBS Medzone , Roxeler etc.). Damit ist das Magazin bereits jetzt finanziert und wird sogar einen Überschuss in die Vereinskasse spülen. Trotzdem: Wer noch Kontakte hat, die an Werbung interessiert sein könnten (200 € für eine halbe Seite), bringt sie bitte mit mir in Kontakt . Je mehr Sponsoren wir gewinnen, desto gesünder wird die Vereinskasse. In Hammelburg hatten wir im Dienstplan eine Versammlung verankert, aber ich hatte Corona. Auf der Zusammenkunft wollte ich die Dinge besprechen, die ich in im ersten Rundbrief angerissen hatte. Da ich nicht da war, habe  ich eine Umfrage online veranstaltet. Die Ergebnisse dazu können Sie hier sehen. Diese sind wichtig, insbesondere im Vorfeld der geplanten virtuellen Zusammenkunft am 19.11. um 18:00. Ich hoffe Ihnen mit diesem zweiten Rundbrief einen guten Überblick gegeben zu haben. Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Danke für Ihre Mitgliedschaft und Unterstützung. Dr. Matthias Hammer 1. Vorsitzender
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