Auch 2024 nahm eine Delegation des Unterstützungsbataillon Einsatz 1 unter der Führung des Kommandeurs an der Taktikweiterbildung “Gib Study” mit anschließendem “Regimental Dinner” unseres britischen Partnerbataillons 3 Royal Anglian in Grantham, England teil. Einsatz 1 hat eine stehende Einladung zu dieser jährlichen Veranstaltung der Briten für Feldwebel und Offiziere und es ist die Intention des Kommandeurs, dass möglichst viele Dienstgrade von Einsatz 1 mit entsprechenden Englischkenntnissen in den nächsten Jahren diese Weiterbildung mit einmaliger Traditionserfahrung machen dürfen.
Die Ausbildung am G28 zum Präzisionsschützen wurde 2024 im Bataillon vertieft und fortgesetzt. In der Reserve gibt es nur zwei Einheiten, die am G28 ausbilden: Die Cobra-Kompanie der Fallschirmjäger in Seedorf und das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 in Oldenburg. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 ist in der Reserve einmalig, indem es gleich zwei internationale Partnerschaften zu verbündeten Reservistenbataillonen mit ähnlicher Aufstellung und Auftrag unterhält: Eine zum niederländischen 10 Infbat BB KNR (Infanteriebataljon Bewaken Beveiligen Korps Nationale Reserve = Infanteriebataillon Wach- und Schutzkorps der Nationalen Reserve). Die andere zum britischen 3 Royal Anglian (3rd Battalion of the Royal Anglian Regiment), einem Bataillon der leichten Infanterie.
Laut Reservistenverband ist das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 der Verband der Reserve “mit der mit Abstand besten Öffentlichkeitsarbeit”. Das PIZ (Presse- und Informationszentrum) Heer fügt hinzu “nicht nur in der Reserve, sondern wahrscheinlich sogar im Heer”.
Auch 2024 umfasste das fulminante Übungspensum des Unterstützungsbataillon Einsatz 1 wieder zwei Infanteriewochen, mehrere Ausbildungswochenenden, viele Lehrgänge (Schießausbilder, Sprenghelfer, Orts- und Häuserkampf, Fliegerabwehr, Waldkampf, SERE u.v.a) für ausgewählte Reservisten, Übungen mit Partner im Ausland sowie die ganzjährige Arbeit der “Zelle” in Oldenburg. Insgesamt wurde um die 6000 Tage geübt.
Die Bundeswehr-Redaktion schreibt: “Die Reserve wird nur von Freiwilligen am Leben erhalten. Wenn der Nachwuchs aus den eigenen Reihen kommt, wie hier Vater und Sohn, die beide im Unterstützungsbataillon Einsatz 1 dienen, bekommt die Reserve auch junge Impulse.”
Das SERE-Training (englisch survival, evasion, resistance and escape training deutsch; „Überlebens-, Ausweich-, Widerstands- und Fluchttraining“) ist ein Ausbildungslehrgang der Streitkräfte der Vereinigten Staaten zur Vorbereitung auf Vermeidung der Gefangennahme, auf Kriegsgefangenschaft, auf Verhörsituationen in der Opferrolle und auf Flucht unter realistischen Bedingungen. Als 'Jedermansbefähigung' erfolgt die Ausbildung SERE Level A bei der Bundeswehr im Rahmen der einsatzlandunabhängigen Vorausbildung, SERE Level B erhalten vorzugsweise Kampf- sowie Kampfunterstützungseinheiten. Zwei Kameraden des Bataillons absolvierten 2024 den Level B (Oberstleutnant G. und Oberleutnant v. S.), einer davon (der S3) ist mittlerweile auch SERE Ausbilder. Damit kann das Bataillon 2025 mit der Ausbildung aller Soldaten im SERE Level A beginnen.
Zehn Kameraden und eine Kameradin des Bataillons haben im Dezember 2024 beim Seebataillon ein einwöchiges Nahkampf-Grundmodul erfolgreich absolviert. Zahlreiche Blutergüsse, Prellungen und Abschürfungen zeugten davon, dass der Theorieanteil bei einem Prozent lag. Höhepunkt war ein Nahkampf-Parcours, in dem die erlernten Techniken unter Stress, körperlicher Belastung, Lärm- und Lichteinflüssen angewendet werden mussten. Das Bataillon wird zukünftig einen eigenen Nahkampf-Ausbilder auswählen, um auch hier eigenständig ausbilden zu können.
Im Rahmen der Partnerschaft mit 3 Royal Anglian Regiment nimmt ein Kamerad des Bataillons, der seit Sommer 2024 in England studiert, regelmäßig an Übungen der 2 Company in Leicester teil. Dabei wurde ihm die Ehre zuteil am "Remembrance Day" der Briten in November 2024 teilnehmen zu dürfen, eingegliedert in deutscher Uniform inmitten der britischen Kameraden als sichtbares Zeichen der engen Partnerschaft der beiden Verbände sowie der vollzogenen Versöhnung nach den Schrecken des 2. Weltkriegs.