Acht Reservisten und eine Aktive planen und organisieren
Um ein Jahr mit Ausbildungen und Übungen verlässlich zu gestalten, verfügt das UstgBtl Eins 1 über eine Planungszelle aus derzeit sechs Langzeit-Reservedienstleistenden, u.a. der Kommandeur und der stellv. Kommandeur/S3 sowie zwei aktiven Soldaten. Sie organisieren und planen die Übungs- und Ausbildungsvorhaben inklusive zweier einwöchiger Truppenübungsplatzaufenthalte pro Jahr. Die Herausforderung liegt hier an dem langen Vorlauf, der bei der Bereitstellung von Übungsraum und Schießbahnen einzuplanen ist. Die Planungszelle erarbeitet die Zeiträume, in denen geübt wird, erstellt Anforderungen für Waffen, Unterkünfte, Fahrzeuge und regelt die Heranziehung des Personals.
Beorderung? Welchen Vorgaben gibt es?
Vor dem eigentlichen Dienst im Bataillon gilt es, einige Hürden zu nehmen. Erster Prüfpunkt ist die bisher erworbene TIV-ID. Primär sollte die Ausbildung zum Wach- und Sicherungssoldat oder im Idealfall die TIV-ID Jäger (früher ATN) vorliegen. Dann gilt es das sogenannte „Kennenlernwochenende“ zu bestehen, an dem beide Seiten überprüfen, ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann. Im Anschluss daran wird der Löwenanteil der Ausbildung der neuen Soldaten im Bataillon durchlaufen. Parallel dazu wird die Beorderung im UstgBtl Eins 1 beantragt.
Unterschiedliche Wege der Aus- und Weiterbildung
Das Ausbildungsjahr ist in mehrere Teilausbildungen gegliedert und unterscheidet sich darin, dass es Soldaten mit und ohne TIV-ID Jäger gibt. Solche mit TIV-ID Jäger werden direkt der 2. Kompanie zugeordnet und beginnen mit der Vertiefung ihrer infanteristischen Fähigkeiten. Für die, die noch keine Jägerausbildung haben, sollte die Qualifikation Wach- und Sicherungssoldat vorliegen bzw. neuerdings SoldatSK (für solche aus der Ausbildung Un- gediente).
Für diese Soldatinnen und Soldaten geht es dann in die Ausbildung zum Jäger. Diese wird im UstgBtl Eins 1 in Modulform umgesetzt. Dazu gibt es vier Module, die durchlaufen werden müssen. Die Module I-III werden an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag durchgeführt; das Modul IV als zweimal 1 Woche Truppenübungsplatzaufenthalt.
Ausbildungsinhalte
Die vier Module der TIV-ID Jäger gliedern sich in verschiedene Schwerpunkte. Im Modul I steht der Gefechtsdienst aller Truppen im Vordergrund, dazu gehört z.B. der Aufbau und das Betreiben eines Checkpoints oder die Aufgaben eines Alarmpostens. Im Modul II besteht der Schwerpunkt auf den Grundlagen des Orts- und Häuserkampfs und dem Zurechtfinden im Gelände.
Der Feldposten und eine Einsatz- und Führungsübung bilden den Kern des Moduls III. Waffenausbildung wird in jedem Modul betrieben, um so Handlungssicherheit zu erhalten, die im Modul IV (Truppenübungsplatz) für den scharfen Schuss benötigt wird. In diesem Modul werden dann auch noch einmal alle Tätigkeiten aus den anderen Modulen abgefragt und geprüft.
Was kommt nach der TIV-ID Ausbildung?
Wer durch den Chef der 2. Kompanie die Jäger TIV-ID zugesprochen bekommt, weil er die Module erfolgreich beendet hat, erhält im Rahmen einer Jägertaufe sein grünes Barett als sichtbares und ehrenhaftes Zeichen seines Ausbildungsstands. Im Anschluss wird in der Jäger-Kompanie weiter ausgebildet, bis Ausbildungshöhe C, also Zug-Ebene. Eine Durchschlageübung, Leben im Felde unter widrigen Bedingungen und das sichere Beherrschen des G36 nach dem neuen Schießausbildungskonzept runden diese Ausbildung ab.
Die Verpflegung wird dann nicht durch den Feldküchentrupp zubereitet, sondern wird mit den bekannten EPAs (Einpersonenpackung) sichergestellt.
Ausdauer und Kondition sind gefragt
In einem weiterem Ausbildungsabschnitt wird der Contact Drill „Ausweichen“ im Trupp-Rahmen geübt. Zuerst langsam und trocken, um die Abläufe zu verstehen. Danach mit Manövermunition und Geschwindigkeit, um das Prinzip von Feuer und Bewegung für alle sichtbar umzusetzen. Höhepunkt ist die sichere Abarbeitung des Drills mit scharfer Munition auf der Schießbahn. Physische und psychische Belastbarkeit sind dabei gefragt.
Realitätsnah ausbilden
Das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 ist ein Ergänzungstruppenteil. Das bedeutet, dass die Reservisten im Spannungs- und Verteidigungsfall weiter vorne - mit und parallel zu den Aktiven - zum Einsatz kommen, nicht etwa weiter hinten wie die Kräfte der territorialen Reserve. Ein hoher Ausbildungsstand ist daher Ziel und Anliegen des Bataillons. Übungen werden daher so realitätsnah wie möglich gestaltet, z.B. wurden die Soldaten des Bataillons am NH90 ausgebildet und haben den Lufttransport geübt. Sie wurden im Rahmen der Ausbildung z.B. von einer Landezone zur Schießbahn geflogen. Dort angekommen sickerten sie in die Stellungen ein und bereiteten sich auf den Feuerkampf zum nun folgenden Gefechtsschießen vor. Nach erfolgreichem Gefecht ging es für die Soldaten gefechtsmäßig zur alternativen Landezone, um dort wieder „in die Luft zu gehen“.
Sollte dieser Artikel Ihr Interesse geweckt haben, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Wir suchen noch geeignete Frauen und Männer für die Ausbildung zum Jäger der Kampftruppen! Sehen Sie dazu auch die Seite Dienstposten / Bewerbung.