„Quält euch“, ruft eine Mannschaft der anderen zu, beide seit fast sieben Stunden unterwegs. Die Angesprochenen quittieren es mit einem müden Lächeln. Einer hinkt weit vorne übergebeugt im kleinen Laufschritt dem Ziel des Eilmarsches entgegen, die andere kämpft mit weit aufgerissenem Mund und hochrotem Kopf. So neigt sich der 39. IMM (
Internationaler Militärwettkampf Mönchengladbach) seinem Ende entgegen. 59 Mannschaften aus vier Nationen sind hier angetreten, um sich einen Tag lang zu messen und ihr Können zu zeigen. Nur zwei Verbände schicken drei Mannschaften; einer davon ist das Unterstützungsbataillon Einsatz 1 aus Oldenburg.
Los ging es bei Sonnenaufgang bei herrlichem Wettkampfwetter. Beim Startschuss liegen 20 km vor den Frauen und Männern, mit 16 Stationen: Sanitätseinlagen, Schießen, Klettern, Hindernisbahn, Orientieren, militärische Fitness, Seilsteg, Gewässerüberwindung, Eilmarsch (zusätzlich zu der Kilometerfresserei zwischen den Stationen), Uniform-, Fahrzeug- und Luftfahrzeugerkennung u.v.m. Wen wundert‘s, dass bei Sonnenuntergang Blessuren und Muskelkater an der Tagesordnung sind und der Busdienst zur 800 m entfernten Siegerehrung rege genutzt wird.
Am Ende steht die RK Marbach ganz oben auf dem Treppchen. Natürlich, denn es sind die „Profis“, die
Deutschland auf Militärwettkämpfen weltweit vertreten.Das Unterstützungsbataillon ist
nicht unter den ersten drei, aber das ist auch nicht wichtig. Hier zählten mitmachen, Leistungsgrenzen ausloten, weiterbilden, durchhalten und als Mannschaft Aufgaben bewältigen, auch wenn’s weh tut.
Der Organisator der Wettkampfteilnahme des Bataillons, Stabsunteroffizier S., ist mit recht stolz: „Toll, dass so viele aus dem Bataillon dem Aufruf gefolgt sind. 12 Soldatinnen und Soldaten und drei Mannschaften ist ein beeindruckendes Ergebnis, auf das sich aufbauen lässt - vom Korpsgeist ganz zu schweigen! Lob und Anerkennung für die Neulinge, die den Sprung ins kalte Wasser gewagt haben, und an die erfahrenen Wettkämpfer fürs Anleiten und Mitreißen der Neuen.“*
Jäger H. stimmt zu: „Ich bin erst seit ein paar Monaten Soldat und neu beordert im Bataillon. Die gemeinsame Quälerei, die Kameradschaft und gegenseitige Unterstützung schweißen zusammen. Außerdem lernt man unterwegs einiges über sich selbst und kann militärisches Wissen mitnehmen. Und wenn dann noch mein Kompaniechef höchstpersönlich neben und mit mir mit der Erschöpfung kämpft, fühlt man sich als Schulterglatze schon ziemlich angekommen“.
Der Chef, Major G., lacht und schließt: „Ich bin stolz auf die Männer und Frauen der Kompanie. Drei Mannschaften ist großes Kino.“
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*Übrigens fahren sechs der Wettkämpfer auch mit auf die Übung „Tiger Strike“ in England im Oktober 2023 und waren auch bei der
SA80-Vorausbildung in Sennelager
im September mit dabei.